Ein schützendes Fell, das sich um unseren Körper legt, wenn wir in unserer Mutter heranwachsen, das wir abstoßen, kurz vor unserer Geburt, und es durch unseren Mund wieder aufnehmen, um uns daran zu nähren. Eines der ersten Dinge, die wir verschlingen, sind Haare. Frisierte, gekämmte und strubbelige Haare verraten etwas über ihre Ideale von Schönheit, Zugehörigkeit und Gesundheit, sie tragen unser Erbgut. In VERSCHLINGERIN erzählen Katharina Böhl, Hanne Scharnhorst (geb. Böhl) und Alba Scharnhorst als Mütter und Töchter über drei Frauen-Generationen. Von drei sich eng miteinander verschlingenden Geschichten, drei Symptomatiken, die durch den Magen gehen. Von drei Köpfen und drei Vorstellungen davon, wie ein Mädchen, eine Frau, eine Großmutter, eine Mutter oder eine Tochter sein soll, darf und doch niemals werden will. In einem märchenhaft-assoziativen und autobiografischen Film begegnen sie ihren Vorstellungen voneinander, erzählen als Figurenspielerin und Performerin über Haare, mit Haaren, von Haaren und verhandeln in surrealen und erinnerungs-behafteten Räumen die Widersprüchlichkeiten von Mutter-Tochter-Beziehungen und von dem schützenden Fell, das sich um unseren Körper legt.